Verein: | Bundesmusikkapelle Bruck am Ziller |
Obmann: | Wasserer Lucas |
Kontakt: | Dorf 46/3, 6260 Bruck am Ziller |
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Chronik Stand: Mai 2020 |
Die Bundesmusikkapelle Bruck am Ziller zählt sicherlich zu einer der älteren Musikkapellen Tirols. Gewiss ist sie jedoch eine der ältesten und wichtigsten Kulturträger der Gemeinde Bruck am Ziller, dem kleinen malerischen Ort am Anfang des Zillertals. Sie trägt immer wieder im Verlauf eines Jahres zur Verschönerung so mancher Feste bei.
Da in früheren Jahren leider keine Chronik geführt wurde, sind die Aufzeichnungen über die Gründung der Kapelle und über das einstige Vereinsleben sehr spärlich. Älteste, verlässliche Aufzeichnungen führen auf das Jahr 1798 zurück. Erst eine Wirtshausabrechnung, die im Jahr 1798 in Rattenberg für die „Musikbande Bruck am Ziller“ für Speis und Trank ausgestellt wurde, beweist die sichere Existenz der Musikkapelle in Bruck am Ziller.
1798 wurde ebenso der erste Kapellmeister urkundlich erwähnt. Er hieß Simon Hörtnagl und war von 1786 bis 1806 Schullehrer, Mesner und Organist in Bruck am Ziller. Damals war die Kapelle sogar schon 35 Mann stark und trat in der Zilletaler Tracht auf. Aus diesen Angaben lässt sich wohl schließen, dass das Gründungsjahr der Kapelle gewiss vor 1798 war, worüber allerdings keinerlei schriftliche Aufzeichnungen vorhanden sind.
In den Jahren 1798 – 1876 wurde vor allem bei kirchlichen Anlässen und Hochzeiten ausgerückt. Im Jahr 1860 wurde die Kapelle aufgestockt, da sie zu dieser Zeit nur aus wenigen Musikanten bestand. Einige Bürger von Bruck kauften sich selbst ihre Instrumente, aber auch die Gemeinde gab eine finanzielle Unterstützung für vereinseigene Musikinstrumente.
Von den folgenden Jahren gibt es wiederrum nur sporadische Aufzeichnungen über das Wirken der Musikkapelle Bruck am Ziller. In den folgenden Zeilen sind demnach Jahre angeführt, die für die Kapelle von Bedeutung waren, so etwa auch im Jahr 1891, am 21. Juni. An diesem Tag wurde die Zillerbrücke eingeweiht. Die Musikkapellen von Bruck und Schlitters empfingen anlässlich dieser Feier den Brückenpaten, Franz Joseph Freiherr von Lipperheide.
Im Jahr 1893 ereignete sich ein Großbrand zu „Auen“. Die damaligen Besitzer, waren eifrige Musikanten. Die Musikvereinskasse, die sie aufbewahrten, wurde ein Raub der Flammen. Mögliche Aufzeichnungen über die Musikkapelle gingen somit auch verloren.
Im Mai 1914 wurde das erste urkundlich erwähnte Musikfest in Bruck abgehalten. Von diesem Fest stammt auch das erste Gruppenfoto. Die Kapelle zählte zu dieser Zeit 30 Mitglieder. Im selben Jahr war Kriegsbeginn. Einige Musikanten mussten einrücken und so mancher kam von der Front nicht mehr zurück.
Die erste Auslandsreise fand im Jahr 1922 statt. Das Ziel war München. Einige Musikanten mussten jedoch schon nach nur einem Tag wieder nach Hause, was in Streitereien endete.
Auf der Heimfahrt kam es im Zug deshalb zum großen Krach und die Musikkapelle zersplitterte sich in 3 Gruppen:
- Bürgermusik (Dorfmusik)
- Wilde Musik (Protestkapelle)
- Zipflmusik (Spottkapelle – Die Formation bestand aus nicht mehr aktiven Musikanten.
Sie trugen als Kopfbedeckung eine Zipfelmütze, woher auch der Name
„Zipfelmusik“ stammt.)
Im darauffolgenden Jahr 1923 vereinigten sich die entzweiten Gruppen wieder zu einer Kapelle. Auch verschiedene Störversuche einiger Musikanten konnten die vereinte Kapelle nicht mehr sprengen.
Am 04. Juli 1948 wurde das „150-jährige Gründungsfest“ der Musikkapelle Bruck am Ziller gefeiert. Die Kapelle bestand zu dieser Zeit aus 43 Musikanten.
In der Nachkriegszeit (nach 1945) bis ins Jahr 1954 blieb die Musikkapelle mit ihrem Spiel fast ausschließlich nur im Dorf und in der näheren Umgebung. Sie spielte bei den verschiedensten kirchlichen und weltlichen Anlässen. Ab 1954 unternahm die Musikkapelle wieder sehr häufige Auslandsreisen nach Deutschland und in die Schweiz.
Im Jahr 1967 erfolgte der Bau des Musikpavillons unter dem damaligen Obmann Herrn Johann Wurm (Elacher) und unter dem seit Aufzeichnungen längstdienenden (gesamt ca. 27 Jahre) Kapellmeister Rudolf Niederkircher (Lenzen). Nach mehreren zähen Verhandlungen konnte man sich auf den Standplatz beim Pöltenwirt einigen. Die Arbeiten begannen im März. Ende August konnte das gelungene Bauwerk eingeweiht werden.
Im Jahr 1982 bekam die Musikkapelle im Mehrzweckhaus der Gemeinde Bruck am Ziller ein eigenes Probelokal. Um dessen Ausbau hat sich der damalige Obmann, Max Wasserer, sehr verdient gemacht. Gleichzeitig fand zwischen den Jahren 1973 bis 1990 ein personeller Aufschwung unter dem damaligen Kapellmeister Otto Krismer statt, der durch seine Verdienste im Jahr 1993 zum Ehrenkapellmeister ernannt wurde.
In den folgenden Jahren wurden sporadisch immer wieder Auslandsfahrten organisiert und durchgeführt, vor allem nach Deutschland.
Auch die Mitgliederzahl der Musikkapelle stieg in den Jahren stetig an und das im Jahr 1982 bezogene Probelokal wurde zu klein. Nach Verhandlungen mit der Gemeinde konnte sodann im Jahr 2005 im einstigen Turnsaal der Volksschule das nunmehrigen Probelokal bezogen werden.
Zurzeit - im Jahr 2020 - zählt die Musikkapelle Bruck 54 aktive Musikantinnen und Musikanten, darunter 13 weibliche und 41 männliche, 4 Marketenderinnen sowie 11 Musikschülerinnen und Musikschüler in Ausbildung, welche noch nicht aktiv bei der Musikkapelle mitwirken. Seit dem Jahr 2014 steht die Musikkapelle unter der musikalischen Leitung von Kapellmeisterin Theresa Schapfl, BA. Sie war im Jahr 2014 und auch noch lange Zeit danach die einzige Kapellmeisterin im Musikbezirk Rattenberg und Umgebung und ist derzeit eine von 11 Kapellmeisterinnen in Tirol sowie seit dem Jahr 2019 Landeskapellmeister-Stellvertreterin. Für die organisatorischen Geschicke zeichnet sich, seit nun mehr schon über 15 Jahren und gleichzeitig auch sehr erfolgreich, Obmann Lucas Wasserer verantwortlich. Neben der Förderung des Nachwuchses stellt die Musikkapelle Bruck am Ziller vor allem die Kameradschaft und die Zusammengehörigkeit sowie das gemeinsame Musizieren im Verein in den Vordergrund.
Es gab in den vielen Jahren seit der Gründung der Musikkapelle viele Höhen und Tiefen. Streitereien und Zwistigkeiten störten gelegentlich die Zusammenarbeit. Doch Höhepunkte krönten immer wieder den Fleiß und den Zusammenhalt der Musikanten. Musikbegeisterung und Zusammengehörigkeitsgefühl setzten sich immer wieder durch und ließen viele Probleme und Schwierigkeiten vergessen. Möge auch in der Zukunft der Bundesmusikkapelle Bruck am Ziller schöne kameradschaftliche Stunden sowie frohes Musizieren zur eigenen und zur Freude vieler Menschen beschieden sein!
Bundesmusikkapelle Bruck am Ziller/2014
Bundesmusikkapelle Bruck am Ziller/1914
Bundesmusikkapelle Bruck am Ziller/1948
Bundesmusikkapelle Bruck am Ziller/2014